Historischer Verein Wegberg e.V.

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Panorama-Aufnahme Wegberg mit Burg Wegberg, Forum, Wegberger Mühle, Rathaus und Pfarrkirche St. Peter & Paul, Foto: Heinen
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Am Sonntag, den 5. Oktober 2025, laden der Landschaftsverband Rheinland,
die Nordeifel Tourismus GmbH und die Kommunen im Kreis Euskirchen
zur 18. Archäologietour Nordeifel ein.
Nähere Informationen gibt es voraussichtlich ab Juni 2025.
Juni 2025
Info - 22.06.2025 - archäologie-online / Nachrichten / Uni Köln / AB
Die europäischen Hunnen hatten altsibirische Wurzeln
Eine  sprachwissenschaftliche Studie belegt eine gemeinsame paläosibirische  Sprache der europäischen Hunnen und ihrer asiatischen Vorfahren. Damit  ist der bisher angenommene türkische Ursprung der Hunnen entkräftet.
Neue linguistische Erkenntnisse zeigen, dass die europäischen Hunnen  paläosibirische Vorfahren hatten und nicht, wie bislang angenommen, auf  türkischsprachige Gruppen zurückgehen. Das ist das Ergebnis einer  gemeinsamen Studie von Dr. Svenja Bonmann am Institut für Linguistik der  Universität zu Köln und Dr. Simon Fries an der Faculty of Classics und  der Faculty of Linguistics, Philology and Phonetics der Universität  Oxford. Die Ergebnisse der Studie »Linguistic evidence suggests that  Xiōng-nú and Huns spoke the same Paleo-Siberian language« sind in der  Fachzeitschrift Transactions of the Philological Society erschienen.
Publikation:
Svenja Bonmann, Simon Fries
Linguistic Evidence Suggests that Xiōng-nú and Huns Spoke the Same Paleo-Siberian Language, in: Transactions of the Philological Society. First published: 16 June 2025
DOI: 10.1111/1467-968X.12321
https://doi.org/10.1111/1467-968X.12321
> Weiterlesen in archaelogie-online
https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/die-europaeischen-hunnen-hatten-altsibirische-wurzeln-6310/
Info - 14.06.2025 - arte - Erstausstrahlung Deutschland
Der letzte Keltenfürst – Enthüllungen aus dem Hügelgrab

In einer 14 Quadratmeter großen, holzverkleideten Grabkammer ruht ein im 5. Jahrhundert vor Christus  verstorbener Keltenfürst. Er ist auf einem zweirädrigen Streitwagen gebettet und trägt prunkvollen Schmuck, umgeben von kostbaren Grabbeigaben. In einer Ecke der Kammer hatte man dem Fürsten seine Waffe hinterlegt, ein großes Messer in der Scheide. Und auch goldbemaltes Trinkgeschirr war dort aufgebaut: ein bronzener Eimer, feine Keramik –  und ein großer bronzener Kessel von einem Meter Durchmesser. Alles zeugt von der hohen gesellschaftlichen Stellung, die der Fürst zu Lebzeiten innehatte.
In der Grabkammer, die in der Dokumentation als 3D-Animation rekonstruiert wird, wurde dem Fürsten die letzte Ehre erwiesen, bevor sie endgültig versiegelt wurde. 2.500 Jahre  sollte der Tote unter der Erde ruhen – bis Archäologen 2014 sein Grab entdeckten. Mit dem sensationellen Fund begann ein wissenschaftliches  Abenteuer, das bis heute andauert. Die Forschenden wollen der Bedeutung der eisenzeitlichen Toteninszenierung auf den Grund gehen. Sie sind überzeugt, dass der Tod und die Bestattung des Fürsten damals ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis war. Schriftliche Zeugnisse haben die Kelten allerdings nicht hinterlassen.
Mit modernster Technik spüren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Geheimnissen des letzten  Keltenfürsten nach und entschlüsseln sein Prunkgrab wie ein  Bilderrätsel. Sie entwickeln neue Hypothesen und fördern unerwartete  Details aus dem Alltag des Toten zutage. So entsteht erstmals ein Bild des Fürsten, seiner letzten Ruhestätte und seiner aufwändigen Beisetzung  – ein völlig neuer Einblick in eine seit mehr als zwei Jahrtausenden vergessene Bestattungskultur.
Info - 14.06.2025 - arte - Thementag Archäologie
Die Keltinnen
Es ist die erste Stadt nördlich der Alpen, ihre Bewohner waren wohlhabend, ihre Eliten reich – und Frauen nahmen dort eine führende Rolle ein. Auf der Heuneburg im Südwesten Deutschlands standen vor etwa 2600 Jahren mächtige Frauen ganz oben in der Hierarchie der keltischen Gesellschaft mit ihrer ausgeprägten Kultur und hochentwickelten Sozialstruktur.
Neuere archäologische Funde in der Umgebung der Heuneburg belegen das. Frauen bestimmten das öffentliche Leben und hatten politische Macht. Damit war die keltische Gesellschaft der griechischen und römischen weit voraus.
Aktuelle Ausgrabungen von Prunkgräbern an der Heuneburg zeigen: Eine Frau ganz oben in der frühkeltischen Gesellschaft war keine Einzelerscheinung. Nach der aufwendigen Bergung eines Fürstinnengrabes 2010 hoben die Archäologen Ende 2020 erneut ein Grab aus. Die Forscher glauben, dass auch hier eine Fürstin prunkvoll bestattet wurde. Könnte das bedeuten, dass in dem Handelszentrum im 6. bis 4. Jahrhundert vor Chr. tatsächlich Frauen das Sagen hatten?
Für die herausgehobene Stellung keltischer Frauen spricht auch ein Grabfund aus dem französischen Burgund, 1953 entdeckt. Der dort bestatteten „Dame von Vix“ hatten die Kelten einen goldenen Halsring, einen Torque, mit ins Grab gegeben. Bei den Kelten ein Herrschaftszeichen. Sie war also sehr wahrscheinlich eine Anführerin ihrer Gemeinschaft.
Die Dokumentation geht der Frage nach, inwieweit die Geschichte der Kelten umgeschrieben werden muss und wie der Blick meist männlicher Forscher in vergangenen Zeiten das Bild auf die keltische Geschichte geprägt und möglicherweise verzerrt hat.
Info - 11.06.2025 - Archäologie 42 -
Antike Villa in Auxerre (Frankreich) entdeckt

Grabungsbereich | ©Christophe Fouquin, Inrap
Ein Team des Inrap führt derzeit im Auftrag der französischen  Regierung (Drac Bourgogne-Franche-Comté) Ausgrabungen auf einer 16.000  m² großen Fläche wenige Kilometer von Auxerre entfernt am Standort Sainte-Nitasse durch.
Die Ausgrabungen sind Teil des Ausbaus des Straßennetzes. Die  Archäologen haben insbesondere eine imposante antike Villa aus der Römerzeit freigelegt. Die Stätte wird am 15. Juni 2025 im Rahmen der Europäischen Archäologietage der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Eine seit dem 19. Jahrhundert bekannte Stätte
Die Stätte ist seit dem 19. Jahrhundert für ihr archäologisches  Potenzial bekannt, wurde jedoch erst 1966 mit der Anlage einer Kiesgrube  erstmals ausgegraben. Eine grobe Ausgrabungsfläche von 2.400 m²  enthüllte ein rechteckiges Gebäude von über 700 m² mit etwa zehn Räumen, einer davon mit Apsis. Dieses Anwesen gehörte einer wohlhabenden,  aristokratischen Schicht. Die Mauern bestehen aus Schutt, Fragmenten von Grabstelen und Säulen. Die dazugehörige Einrichtung zeugt von einer Besiedlung vom 1. bis 4. Jahrhundert. Einige Hinweise deuten auch auf Mosaike oder Hypokaustenräume (Fußbodenheizung) hin.
Ein archäologischer Schatz dank städtebaulicher Arbeiten
Im Rahmen des Ausbaus des Straßennetzes wurde vom Staat (Drac Bourgogne-Franche-Comté) eine neue Ausgrabung in Auftrag gegeben. Archäologen legten die Überreste eines 4.000 m² großen Gebäudes frei: Das 1966 ausgegrabene Gebäude ist somit nur noch ein Nebenflügel eines außergewöhnlichen Wohnhauses. Die Ausgrabung enthüllt den Wohnbereich der ländlichen Siedlung, die sogenannte Pars urbana, und möglicherweise einige Bebauungen im landwirtschaftlichen Bereich, die sogenannte Pars rustica.
Das Gebäude ist im Westen, Norden und Osten von einer Mauer umgeben. Es ist um einen quadratischen Garten von über 450 m² auf jeder Seite  angeordnet, der im Norden von einem viereckigen Teich und im Süden von  einem kleinen Brunnen begrenzt wird. Dieser Raum ist von Galerien umgeben, die Empfangsräume, technische Bereiche und möglicherweise eine Küche beherbergen. Die ebenfalls an das Wohnhaus angeschlossenen Thermalbäder befinden sich im Ostflügel.
Ein großer viereckiger Raum, der im Westen von der Umfassungsmauer gestützt wird, könnte einer Weiterentwicklung der Pars Rustica  entsprechen. Erste Befunde deuten auf zwei Bauphasen hin, möglicherweise aber auch drei, die die Geschichte dieser ländlichen Siedlung prägen.  Die Forschung wird klären, ob ihre Entwicklung der von Autessiodurum  (dem antiken Auxerre) folgte, das sich von einer Sekundärsiedlung im frühen 1. Jahrhundert zu einer Hauptstadt im 4. Jahrhundert entwickelte. Während die Größe der Gebäude den sehr komfortablen Lebensstil der Bewohner verdeutlicht, müssen die Überreste ihres Alltagslebens noch untersucht werden, um sie besser zu verstehen. Die großen Villae im römischen Gallien zeichnen sich durch ihre gewaltigen Ausmaße (Gebäude, die sich über mehrere Hektar erstreckten) und durch eine beträchtliche Entwicklung des Wohngebiets (pars urbana) aus, was hier der Fall ist. Sie sind außerdem fast immer durch das Vorhandensein oft großer privater Bäder gekennzeichnet, die direkt oder sehr eng mit diesen verbunden sind. Sie weisen im Allgemeinen eine anspruchsvolle Architektur unter Verwendung edler Materialien auf: Marmor, Mosaike, Fresken usw., aber  auch besondere Merkmale wie Teiche, Brunnen, Gärten, die sich manchmal  über mehrere Höfe erstreckten, und kleine private Heiligtümer. Diese Villae bildeten das Herzstück riesiger Anwesen wohlhabender Landbesitzer, die zweifellos die politische Elite der antiken Städte darstellten. Nur wenige von ihnen verfügen über eine so große Pars urbana, die umfassend ausgegraben wurde.
Anlässlich  der Europäischen Archäologietage (EAD) ist die Stätte am Sonntag, den 15. Juni 2025, von 10:00 bis 17:30 Uhr ausnahmsweise für die  Öffentlichkeit zugänglich.
Der Zugang zur Stätte erfolgt ausschließlich per Shuttlebus vom  Arquebuse-Parkplatz am Boulevard du 11 Novembre. Die Shuttlebusse fahren alle 15 Minuten (keine Reservierung erforderlich). Die Führungen werden von einem Archäologenteam geleitet.
Quelle: Ministère de la Culture (Frankreich), Archäologie 42
Weiterlesen in Archäologie 42
Info - 05.06.2025 - Deutschlandfunk - Die Nachrichten
Archäologie
Forscher enträtseln Herstellung der Himmelsscheibe von Nebra           
Forscher der  Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg haben erfolgreich die Herstellung der weltberühmten Himmelsscheibe von Nebra rekonstruiert.  Demnach sei der Rohling der Scheibe in einer Feuerstelle vermutlich bei  über 1.200 Grad Celsius gegossen und danach wiederholt auf 700 Grad  erwärmt und umgeformt worden.
Nach Angaben der Forscher ist das ein Verfahren, das heutigen industriellen Prozessen erstaunlich ähnlich sei.  Bei der Materialanalyse sei es darum gegangen, die kristalline Struktur  des Metalls zu ergründen. Die mikroskopisch kleinen Körner des Metalls  verraten, wie oft und auf welche Weise das Metall erhitzt und bearbeitet wurde.
Die  mindestens 3.600 Jahre alte runde Bronzescheibe misst 32 Zentimeter im Durchmesser und zeigt die Sonne – je nach Deutung auch den Vollmond –,  eine Mondsichel sowie insgesamt 32 goldene Sterne. Die Scheibe gilt als  ein einzigartiges Zeugnis der Menschheitsgeschichte.
> Diese Nachricht wurde am 05.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
Dr. Christian-Heinrich Wunderlich vom  Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (vorn) mit  einer Replik der Himmelsscheibe von Nebra und Prof. Dr. Thorsten Halle  vom Institut für Werkstoffe, Technologien und Mechanik der  Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (hinten) im Labor auf dem Campus  der Universität, in dem die Untersuchungen stattfanden. (Foto: Jana  Dünnhaupt/Uni Magdeburg)
Info - 04.06.2025 - Institut national de recherches archéologiques préventives (Inrap)
Une grande villa antique à Auxerre (Yonne)
dt:  Eine große antike Villa in Auxerre (Yonne)
Drei Kilometer südlich der Stadt Auxerre, am rechten Ufer der Yonne, graben Archäologen im Rahmen von Straßenbaunaßnahmen beim Ort Sainte-Nitasse eine Fläche von 1,6 Hektar aus. Die Archäologen legen insbesondere eine imposante alte Villa frei.



Fotos: Christophe Fouquin, inrap
Auf der Website des Institut national de recherches archéologiques préventives (Inrap) können Sie den Bericht (frz.) mit weiteren Zahlreichen Bildern einsehen.
Info - 04.06.2025 - Institut national de recherches archéologiques préventives
Une nécropole antique de très jeunes enfants et mort-nés à Auxerre (Yonne)
dt: Entdeckung einer Nekropole von Säuglingen im Zentrum von Auxerre
La fouille de l’enceinte fortifiée (castrum) d'Autessiodurum du IVe siècle  a révélé un espace funéraire antique dédié aux très jeunes enfants et  mort-nés. Son très bon état de conservation offre aux archéologues une  occasion rarissime d’observer les gestes funéraires destinés à cette  population singulière.
      
Übersetzung ins Deutsche, in: Finestre sull'Arte
Entdeckung einer Nekropole von Säuglingen im Zentrum von Auxerre
by Redazione , published on 08/06/2024
In Auxerre ( Frankreich) wurde eine einzigartige Nekropole für Säuglinge  entdeckt. Die Ausgrabungen des INRAP (Nationales Institut für Forschung  in präventiver Archäologie) begannen im Februar 2024 auf der Place du  Maréchal Leclerc im historischen Zentrum der Stadt. Die Ausgrabungen konzentrieren sich auf die Überreste des Castrums (befestigte Siedlung) aus dem 4. Jahrhundert, das von der Neugründung der Stadt Autessiodurum zeugt. Es handelt sich dabei um eine Befestigung, die über einem bisher unbekannten Gräberfeld  aus der Kaiserzeit (1.-3. Jh.) errichtet wurde: dies ist die soeben  entdeckte Nekropole. Und es handelt sich um eine neue Entdeckung, denn  nach Ansicht der französischen Archäologen weist sie zahlreiche Merkmale  auf, die sie von zeitgenössischen Grabstätten unterscheiden.
Nach den Regeln der Antike befanden sich die Nekropolen außerhalb der Städte. Am Rande dieser Gräberfelder war es möglich, Platz für sehr kleine Kinder  (Totgeburten oder Kinder, die erst wenige Monate alt waren) zu  schaffen, deren Sterblichkeitsrate zu jener Zeit sehr hoch war. Die  Ausgrabung in Auxerre führte zur Entdeckung einer Säuglingsnekropole,  und der ausgezeichnete Erhaltungszustand des Areals bot den Archäologen  eine einzigartige Gelegenheit, das Thema weiter zu untersuchen.
In  der Nähe der Gräber wurden Tongefäße zerbrochen, deren Inhalt für die  Verstorbenen und die Götter bestimmt war. Zum Schutz der jungen Toten  wurden neben ihnen apotropäische Gegenstände beigesetzt, die für den  Schutz im Jenseits bestimmt waren (z. B. Perlen, Münzen, kleiner  Schmuck). Auch ein Miniatur-Keramikbecher wurde einem Kind auf den Kopf  gesetzt. Die Nekropole von Auxerre zeugt in diesem Sinne von einer großen Vielfalt von Praktiken in ein und demselben Bestattungsraum.  Die meisten der bestatteten Kinder wurden in der Fötusstellung  gefunden, einige wurden auf dem Rücken bestattet. Einige Körper wurden  zum Schutz mit Amphorenfragmenten bedeckt. In einem Fall wurde ein  gravierter Stein mit einer Rosette zur Markierung des Grabes verwendet.  Außerdem wurden bei der Bestattung dieser sehr kleinen Kinder bis zu  acht Stufen beobachtet, was von der Komplexität der Bestattungsriten  zeugt.

Die sehr hohe Dichte der Bestattungen und ihre  Überschneidungen ermöglichen die Untersuchung einer sehr großen Anzahl  von Bestattungen und anderen Bestattungspraktiken im Zusammenhang mit  Kleinkindern im 1. bis 3. Es wurden bis zu fünf Ebenen von sich  überlappenden Gräbern beobachtet, was beim derzeitigen Stand der  Forschung ein einzigartiger Fall in der gallorömischen Welt ist, da zu  dieser Zeit die Sitte galt, die Integrität der Gräber zu respektieren.  In Auxerre haben jedoch einige Gräber andere zerstört, was mit einem  Platzproblem in der Bestattungszone, aber auch mit dem Status dieser  sehr jungen Kinder zusammenhängen könnte, die nicht immer als  eigenständige Personen wahrgenommen wurden. Die Ausgrabungen in Auxerre  haben viele neue Erkenntnisse gebracht und können daher die  Bestattungspraktiken im Zusammenhang mit sehr kleinen Kindern und  Totgeburten in der Antike weiter erhellen.
Info - 04.06.2025 - Presseinformation des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege
Stiftshoffest in Nideggen – Archäologie und Handwerk hautnah am 15.06.2025
Tag der offenen Tür der Außenstelle Nideggen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Nideggen, 04.06.2025. Zahlreiche Mitmachaktionen, spannende Vorführungen und erstaunliche archäologische Funde: Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) lädt am Sonntag, den 15. Juni 2025 wieder zum beliebten Stiftshoffest ein. Von 10 bis 18 Uhr öffnet die Außenstelle in Nideggen-Wollersheim den historischen Stiftshof und bietet ein attraktives Programm für Familien und alle Archäologieinteressierten. Der Tag der offenen Tür ist auch dieses Jahr wieder Teil der Europäischen Archäologietage (13.–15. Juni), an denen archäologische Einrichtungen in ganz Europa einen Einblick in ihre Arbeit geben. Der Eintritt ist kostenlos und es werden Führungen in deutscher Gebärdensprache sowie Leichter Sprache angeboten.
Info - Newsletter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 05/2025
Liebe Archäologieinteressierte,
wer an diesem Sonntag, den 1.  Juni 2025 noch nichts vor hat: Auf Haus Bürgel bei Monheim am Rhein veranstaltet unsere Außenstelle Overath einen Tag der offenen Grabung!  Von 10 bis 18 Uhr geben unsere Archäolog*innen im Rahmen des UNESCO-Welterbetages einen Einblick in die aktuellen Untersuchungen. An  dem Fundplatz des Welterbes Niedergermanischer Limes sind sie auf der  Spur nach sog. Dark Earth und hoffen auf neue Erkenntnisse zum  spätantiken Kastell sowie der Zeit danach. Der Eintritt ist frei. Nähere Infos gibt es hier.
Herzliche Grüße
Ihr LVR-Amt für Bodendendenkmalpflege im Rheinland
Schon mal vormerken: Am 15. Juni 2025 findet das Stiftshoffest unserer Außenstelle Nideggen statt!
Mai 2025
Info - Mai 2025 - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fund des Monats Mai 2025 - Mit eiserner Faust - Ein spätmittelalterlicher Panzerhandschuh aus Haus Immerath
Von Alfred Schuler, Foto: Jürgen Vogel/LVR-Landesmuseum Bonn
Ein  besonderer Fund ist das Teilstück eines eisernen Panzerhandschuhs aus „Haus Immerath“ in Erkelenz-Immerath, Kreis Heinsberg, der zur Plattenpanzerung einer Ritterrüstung gehörte.
Der im späten 13.  Jahrhundert errichtete Niederadelssitz „Haus Immerath“ war Stammsitz der  örtlichen Ritterschaft und kurz vor 1500 aufgegeben worden.
Die ehemalige Kleinburg, bestehend aus Turmburg mit umgebendem Wassergraben und Vorburg, wurde im Vorfeld der Braunkohlengewinnung im Tagebau  Garzweiler ausgegraben. Bei der archäologischen Untersuchung konnte in  der Verfüllung des Wassergrabens eine beachtliche Anzahl von Funden des  14./15. Jahrhunderts geborgen werden: rund 5700 Bruchstücke von  Keramikgefäßen sowie mehrere Eisenblechstücke, von denen einige als  Überreste von Rüstungsbestandteilen zu deuten sind.
> Weiterlesen auf der Website des LVR-ABR > Fund des Monats Mai 2025
Februar 2025
Info - im Archæo-Archiv gekramt - National Geographic / Geschichte und Kultur
Runensteine von Jelling: Wie viel Macht hatte die Wikingerkönigin Thyra?
Ein Studienteam aus Dänemark hat das Geheimnis der Runensteine von Jelling gelöst – und damit die mächtige Position einer dänischen Königin offenbart.
Von Lisa Lamm
Im 10. Jahrhundert war  das von Wikingern beherrschte Dänemark im Wandel. Eine der wichtigsten  Figuren in dieser Zeit war nach aktuellem Forschungsstand der  Wikingerkönig Gorm der Ältere. Aufzeichnungen über ihn und seine Frau  Thyra Danebod gibt es heute nur wenige, bekannt sind sie aber durch die  Runensteine von Jelling, die ihnen zu Ehren errichtet wurden.
Ein  Studienteam des Dänischen Nationalmuseums hat diese nun erneut  untersucht und ein 1.000 Jahre altes Geheimnis gelüftet, das zeigt, dass  Gorms Frau Thyra eine besondere Rolle in der dänischen Geschichte  innehatte. Seine Ergebnisse veröffentlichte das Team im Fachmagazin Antiquity.
  Antiquity 2023 Vol. 97 (395): 1262–1278 / https://doi.org/10.15184/aqy.2023.108
A lady of leadership: 3D-scanning of runestones in search of Queen Thyra and the Jelling Dynasty (dt.: Eine Dame mit Führungsqualität: 3D-Scan von Runensteinen helfen bei der Suche nach Königin Thyra und der Jelling-Dynastie)
von Lisbeth M. Imer*, et al. *National Museum of Denmark, Copenhagen, Denmark
Im 10. Jahrhundert n.Chr. regierte Harald Bluetooth Dänemark vom Königssitz in Jelling aus. Die zwei noch vorhandenen Jelling-Hügel sind traditionell mit Haralds Eltern, Gorm und Tyra verbunden, von denen wenig bekannt ist. Ungewöhnlich ist, dass der Name Thyra sowohl auf den Jelling-Runensteinen erscheint als auch auf mehreren anderen aus der Region. Wenn sich dieser auf dieselbe Person bezieht, bedeutet dies, dass sie mehr als jede andren Person im wikingerzeitlichen Dänemark mit einer Inschrift bedacht worden wäre.
Die Autoren der Studie verwendeten 3D-Scanner, um die Technik des Runenschnitzens zu untersuchen und kombinierten dies mit  Analysen von Orthographie und Sprache. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Thyra eine
entscheidende Rolle bei der Entstehung des dänischen Staates gespielt hat.
Link zur Studie veröffentlicht bei Cambridge University Press
Sehen Sie auch die zusätzlichen Fotos aus Jelling:
Info - National Geographic / Geschichte und Kultur
Wikingerhalle aus der Zeit von König Blauzahn entdeckt
In einem kleinen Dorf in Nordjütland in Dänemark haben Archäologen ein auffällig großes Gebäude ausgegraben. Die Halle aus der Wikingerzeit diente einst möglicherweise als Versammlungsort der nordischen Krieger.
Von Lisa Lamm
Der Ruf der Wikinger eilte ihnen nicht nur zu ihrer Hochzeit voraus – auch heute noch sind die nordischen Krieger berüchtigt. Als eines der Länder, das am meisten von der Wikinger-Kultur geprägt wurde, tauchen in Dänemark immer wieder spektakuläre Funde auf, die die Geschichte der Wikinger greifbar machen.
So auch aktuell in Hune, einem kleinen Dorf in Nordjütland. Dort entdeckten Archäologinnen und Archäologen eine große Wikinger-Halle aus der Zeit von Harald Blauzahn, einem dänischen Wikingerkönig, der Ende des zehnten Jahrhunderts n. Chr. neben Dänemark auch Norwegen regierte.
> Weiterlesen in National Geographic
Info - 10.02.2025 - MDR.DE > Wissen > Archäologie & Frühgeschichte
Uni Jena: Römischer Limes prägt bis heute die Psychologie der Deutschen
Der Limes trennte zu Zeiten des römischen Reichs das heutige Deutschland in zwei Teile. Experten der Uni Jena konnten nun nachweisen, dass der römische Grenzwall immer noch in den Köpfen der Deutschen fortwirkt.
Amphitheater der Colonia Ulpia Traiana im LVR-Archäologischen Park Xanten, Foto: Heinen
In der Studie wurden diejenigen heutigen deutschen Regionen verglichen, die von vor knapp zweitausend Jahren als Teil des römischen Reiches und daher von der römischen Kultur und Zivilisation tief beeinflusst wurden, mit jenen deutschen Regionen, die außerhalb des römischen  Einflussbereichs blieben. Dafür verwendeten die Forschenden moderne statistische Methoden und psychologische Daten aus Umfragen mit insgesamt mehr als 70.000 Befragten. Im Ergebnis bestätigt die Untersuchung, dass die römische Besatzung ein bleibendes psychologisches Erbe hinterlassen hat: Die Menschen, die heute in den ehemaligen römischen Gebieten leben, berichten über eine höhere Lebenszufriedenheit und einen besseren Gesundheitszustand und haben auch eine höhere Lebenserwartung.


> zum Vergrößern bitte anklicken
Grafik 3 veranschaulicht diese beiden stärksten Auswirkungen des römischen Erbes (auf Neurotizismus und Lebenserwartung). Die Karten zeigen, dass die historische römische Grenzmauer das heutige Deutschland immer noch weitgehend „trennt“, insbesondere im Hinblick auf psychologische und gesundheitliche Folgen.

> Weiterlesen bei: MDR.de > Wissen > Archäologie & Frühgeschichte:

Link zur Studie
Die Studie "Roma Eterna? Roman rule explains regional well-being divides in Germany" ist im Journal "Current Research in Ecological and Social Psychology" erschienen.
  Martin Obschonka, et al. (2025) Roma Eterna? Roman rule explains regional well-being divides in Germany. In: Current Research in Ecological and Social Psychology, Volume 8, 2025, 100214 (open access)
Info - 07.02.2025 - National Geographic / Geschichte und Kultur
Verloren geglaubte Residenz von König Harald II. entdeckt
Archäologen  in England haben die einstige Residenz des letzten angelsächsischen  Königs entdeckt. Das Gebäude wurde bereits auf dem Wandteppich von  Bayeux abgebildet.
Von Lisa Lamm

Dieser Ausschnitt des Wandteppichs zeigt vermutlich Harald II. wie er von einer Reise aus der Normandie zurückkehrt. Foto von THE SOCIETY OF ANTIQUARIES OF LONDON

Im  Oktober 1066 fiel Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, in  England ein und bezwang dort den letzten angelsächsischen König – Harald  II. Diese sogenannte Schlacht bei Hastings sowie die Ereignisse in den Jahren zuvor, die zu Wilhelms Sieg führten, sind auf dem Wandteppich von Bayeux  abgebildet. Der Teppich wurde vermutlich bereits im 11. Jahrhundert von  einem Halbbruder Wilhelms in Auftrag gegeben und ist heute eines der  wichtigsten Artefakte der englischen Geschichte.

Dieser  Ausschnitt des Wandteppichs zeigt Harald II. in seiner Residenz in  Bosham (links), bei einem Festmahl (Mitte) und beim Aufbruch auf eine  Reise in die Normandie (rechts).
Foto von THE SOCIETY OF ANTIQUARIES OF LONDON

Neben  Westminster und Hastings wird nur ein einziger weiterer Schauplatz  dieser Geschichte zweimal auf dem Wandteppich abgebildet: Die Residenz  von König Harald II. in Bosham in Sussex. Den ehemaligen Standort dieses  Hauses haben Archäolog*innen nun auf dem Grundstück eines Privathauses  identifiziert – und damit ein Stück englischer Geschichte aufgearbeitet.
Quelle: Der Bericht bezieht sich auf eine Studie, die von Cambridge University Press am 09.01.2025 veröffentlicht wurde.
  Where Power Lies: Lordly Power Centres in the English Landscape c. 800–1200

Januar 2025
Info - 28.01.2025 - WDR Nachrichten
Sondengänger entdeckt winziges Goldschloss aus der Römerzeit
In Münster zeigen Archäologen des  Landschaftsverbandes ein winziges Dosenschloss aus der Römerzeit. Ein  einzigartiger Fund, wie es heißt.
Minischloss aus Römerzeit | Kurzvideo - 00:31 Min.. Verfügbar bis 28.01.2027
Ein Sondengänger hatte das römische  Miniatur-Dosenschloss auf einem Feld im ostwestfälischen Petershagen  entdeckt. Der Fund gilt bei Archäologen als Sensation. Heute wurde er  erstmals präsentiert.
Einzigartiger Fund in Europa
Das etwa ein Zentimeter kleine Miniaturschloss stammt aus dem 3. oder 4. Jahrhundert n.Chr. Das haben Archäologen des LWL herausgefunden. "Datieren kann man es durch die zylindrische Form, dann natürlich auch durch die Verzierung", erklärt LWL-Kulturdezernentin  Barbara Rüschoff-Parzinger, selbst von Haus aus Archäologin. Das Schloß  ist einzigartig in Europa, es gibt keinen vergleichbaren Fund. "Der wissenschaftliche Wert ist enorm. Leider kennen wir den Fundzusammenhang nicht, sonst könnten wir noch mehr dazu sagen."
Das gute Stück hat im Römischen Reich vermutlich  als Schloss für eine Schmuckschatulle oder eine Truhe gedient. Wie und  durch wen es nach Ostwestfalen-Lippe gekommen ist, darüber kann nur  spekuliert werden. Vielleicht war es Handels- oder Raubgut, vielleicht  ein Geschenk für einen Militärangehörigen nach seinem Ausscheiden aus  dem römischen Militärdienst.
Archäologen untersuchten das Schloss auf seine Funktion
Ob das Schloss trotz seiner geringen Größe  überhaupt einen funktionstüchtigen Mechanismus hatte, wollten die  Archäologen wissen. Und benutzten dafür eine ungewöhnliche Methode: Sie  ließen das Schloss mit Neutronen beschießen, in einer  Computertomografie-Anlage in der Schweiz.
Das Ergebnis: Die Mechanik war vollständig  erhalten, aber trotzdem nicht funktionstüchtig. Vermutlich hatte sich  schon jemand daran zu schaffen gemacht und im Schloss "herumgestochert".
Was nun mit dem goldenen Miniatur-Dosenschloss passiert, ist noch offen. "Es wird weiter ausgewertet und begutachtet werden. Und dann ins Museum kommen", so Barbara Rüschoff-Parzinger. Darauf können sich die Besucher schon mal freuen.  
> zum Bericht mit Video (0:41, Link zu WDR Nachrichten)
Info - 23.01.2025 - WDR Nachrichten
Neue Einblicke in die Römerzeit:
Archäologische Entdeckungen in Xanten
Das ist eine spektakuläre Neuigkeit von Archäologen in Xanten. Was sie vor einigen Jahren gefunden haben, könnte ein bis jetzt unbekannter römischer Gebäudekomplex gewesen sein. Mit einer Basilika.
Von Jörg Conradi
Elf Jahre nach umfangreichen Ausgrabungen im  Archäologischen Park Xanten ist von der einstigen Grabungsstätte nichts mehr zu sehen. Doch was damals gefunden wurde, sehen die Forscher jetzt in neuem Licht. "Es handelt sich um einen riesigen Gebäudekomplex von fast 2.000 Quadratmetern, mit einer großen Basilika im hinteren Bereich", erklärt Archäologe Bernhard Rudnick. Dieser Fund sei einmalig in der römischen Architektur.
Zwischen 2009 und 2014 legten Rudnick und sein Team zahlreiche Fragmente aus der Römerzeit frei. Eine Münze datiert den Komplex auf die zweite Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Funde wie Räucherkelche, Öllämpchen und Blattgold deuten auf rituelle Handlungen hin und liefern neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Xanten als Handelszentrum der Römerzeit.
> zum Bericht mit Video (2:29, Link zu WDR Nachrichten)
Info - 16.01.2025 - mdr WISSEN
Anthropologie
Keltische "Frauenpower" im Großbritannien der Eisenzeit
Britische Königinnen gegen Rom  Als die Römer ab 55 v. Chr.  nach Großbritannien kamen, das sie 43 n.Chr. schließlich auch  eroberten, waren sie erstaunt, dort Frauen in Machtpositionen  vorzufinden. Zwei der frühesten überlieferten Herrscherinnen waren die Königinnen Boudica († um 61 n. Chr.) und Cartimandua († um 69 n. Chr.), die auch Armeen befehligten.
Die Kelten im Großbritannien der Eisenzeit waren "matrilokal"  organisiert. Das heißt, Männer zogen in die Gesellschaft ihrer Frauen  und auch das Land wurde in weiblicher Linie vererbt. Das ist das  Ergebnis einer bahnbrechenden DNA-Studie unter Beteiligung des  Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Frauen und nicht Männer standen im Mittelpunkt der sozialen Netzwerke  der keltischen Gesellschaft im Großbritannien der Eisenzeit. Und auch  das Land wurde über die weibliche Linie vererbt. Das ist das Ergebnis  einer Studie eines internationalen Genetiker- und Archäologen-Teams unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Quelle: nature > open access > 15 January 2015
Info - 16.01.2025 - Deutschlandfunk
Archäologie
Frauenpower bei den Kelten
Stammesgesellschaften  sind traditionell patrilinear organisiert – zumindest ging die  Forschung bislang davon aus. Doch jetzt haben Archäologen Belege dafür  gefunden, dass bei den Kelten die Frauen im gesellschaftlichen Zentrum  standen, nicht die Männer.
> Übertrag: Intressantes & Relevantes aus 2024
Dezember 2024
Info - 02.12.2024 - mdr WISSEN
Archäologie Himmelsscheibe von Nebra:
Geheimnis um Herstellungsprozess gelüftet
Auch  mehr als 20 Jahre nach ihrer Wiederentdeckung gibt die über 3.600 Jahre  alte Himmelsscheibe von Nebra noch Geheimnisse preis. Dank moderner  Analyseverfahren weiß man nun, wie sie in der Bronzezeit geschmiedet  wurde.
Zum ersten Mal ist es Wissenschaftlern gelungen, den Herstellungsprozess  der über 3.600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra umfassend zu  analysieren. Die Bronzescheibe gilt weltweit als die älteste Darstellung  konkreter Himmelsphänomene. 2013 wurde sie in das "Memory of the  World"-Register der UN-Kulturorganisation Unesco aufgenommen. "Die  Erkenntnisse beziehen sich auf den Guss- und Herstellungsprozess der  Grundform der bronzenen Scheibe, nicht auf die Fertigung des Goldes auf  der Scheibe", erklärte Landesarchäologe Harald Meller der Deutschen  Presse-Agentur. "Es geht also um das Grundmodell der Scheibe."
An der Forschung beteiligt waren das Landesamt für Denkmalpflege und  Archäologie Sachsen-Anhalt, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  und die Magdeburger Firma DeltaSigma Analytics GmbH. Neben  Mikrostrukturanalysen an farbgeätzten Oberflächen mit dem Lichtmikroskop  kamen zwei moderne bildgebende Verfahren zum Einsatz. Eine kleine Probe  aus dem äußeren Bereich der Himmelsscheibe, die im Jahr 2002 erstmals  für verschiedene archäometallurgische Forschungen entnommen und  zwischenzeitlich wieder eingesetzt worden war, wurde abermals entnommen,  neu untersucht und anschließend wieder eingesetzt. Zudem gab es  Härtemessungen.
Die metallografischen Untersuchungen ergaben, dass die Himmelsscheibe in  einem aufwendigen Warmschmiedeprozess hergestellt wurde. Bis sie ihre  endgültigen Ausmaße erreichte, waren ungefähr zehn Zyklen notwendig. Ein  Zyklus umfasst das Erhitzen bis auf rund 700 Grad Celsius, das  Ausschmieden und anschließende Glühen, um das Metallgefüge wieder zu  entspannen. Bronze ist eine Legierung, die hauptsächlich aus Kupfer und  einem geringen Anteil an Zinn besteht.
Die Himmelsscheibe ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde  Deutschlands. Sie war 1999 von zwei Raubgräbern nahe Nebra in  Sachsen-Anhalt entdeckt worden. Zwei Hehler hatten den Schatz von den  Raubgräbern erworben und wurden bei einer fingierten Verkaufsaktion im  Februar 2002 in Basel (Schweiz) geschnappt. Die Hehler wurden  rechtskräftig verurteilt.
Der Kupferschmied Herbert Bauer aus Halle fertigte in einem  experimentellen Versuch eine Replik aus einem gegossenen Rohling an. Im  Ergebnis wurde klar, dass der Rohling des Originals etwas größer und  dünner als derjenige gewesen sein muss, der für die Replik verwendet  wurde. "Dass die Untersuchungen auch mehr als 20 Jahre nach der  Sicherstellung der Himmelsscheibe noch derart grundlegende neue  Erkenntnisse erbrachten, bezeugt nicht nur einmal mehr den  außergewöhnlichen Charakter dieses Jahrhundertfundes, sondern auch, wie  hoch die Kunst der Metallverarbeitung bereits in der Frühbronzezeit  ausgeprägt war", sagt Landesarchäologe Harald Meller.
Für die Menschen der Bronzezeit war die Himmelsscheibe sehr wertvoll und  maximal 400 Jahre lang in Gebrauch. Das Material wurde Untersuchungen  zufolge bereits in der Bronzezeit von mehreren Handwerkern untersucht -  eine etwa sechs Zentimeter lange und einen Millimeter tiefe Kerbe auf  der Rückseite der Bronzescheibe weist darauf hin. Auf der Vorderseite  befinden sich goldene Abbildungen, die als Horizontbogen, Schiff, Mond,  Sonne und Sterne gedeutet werden.

Quelle: Archaeometallurgical investigation of the Nebra Sky Disc
published in nature > scientific reports > reports
Dieck, S., Michael, O., Wilke, M. et al. Archaeometallurgical investigation of the Nebra Sky Disc. nature > scientific reports > reports - Sci Rep 14, 28868 (2024).
https://doi.org/10.1038/s41598-024-80545-5
  im Archiv des Historischen Vereins
Fotoauswahl:

Fig. 1. The Nebra Sky Disc with the marked sample extraction point ((c) Reproduced with permission by State Office for Heritage management and Archaeology, Saxony-Anhalt—State Museum of Prehistory, photo: J. Lipták, Munich).
November 2024
Info - 26.11.2024 - SWR Aktuell
Fragwürdiger Sensationsfund
Römerschlacht bei Riol: War es doch ganz anders?
Es sind schwere Vorwürfe: ein Archäologe soll seine  Forschungsergebnisse manipuliert haben. Der Skandal betrifft auch den  angeblichen Fundort der antiken Schlacht bei Riol.
Seit Jahren war man sich sicher: Hier in der Nähe eines Waldes soll  es auf einer großen Wiese bei Riol im Landkreis Trier-Saarburg eine der  bedeutendsten Schlachten zwischen der römischen Armee und Kelten gegeben  haben. Ein Archäologe hatte das berühmte Schlachtfeld im Rahmen seiner  Doktorarbeit entdeckt. Ein Sensationsfund - oder etwa doch nicht?
Schlacht war wohl nicht auf einer Wiese
Die Forscher haben keine Zweifel, dass die berühmte Schlacht bei Riol  getobt hat  - aber das konkrete "wo" wirft mittlerweile Fragen auf. Das  rheinland-pfälzische Innenministerium hat eigenen Angaben zufolge die  Doktorarbeit des damals leitenden Mitarbeiters der Generaldirektion  Kulturelles Erbe (GDKE) geprüft.
Dabei soll festgestellt worden sein, dass die Daten aus seiner  Doktorarbeit "unzureichend" seien. Daher ist jetzt fraglich, ob die  Schlacht tatsächlich auf der großen Wiese bei Riol stattgefunden hat und  die dort vom Archäologen gefundenen Speerspitzen wirklich aus der  Schlacht stammen.
> weiterlesen auf der Website des SWR (mit Audio)
Info - November 2024 - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fund des Monats November 2024
Beliebte Imitationen
Eine römerzeitliche Gemme aus Neuss
Bei archäologischen Untersuchungen im Bereich der frührömischen Militärlager von Neuss wurden u.a. zahlreiche Gruben entdeckt, deren Fundmaterial Hinweise auf Metallverarbeitung sowie Glas- und Keramikproduktion gibt. Eine Abfallgrube mit Funden aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts enthielt die hier gezeigte Gemme.
In die kleine Schmuckeinlage ist das Bildnis eines jüngeren Mannes mit längerem, gelockten Haar eingetieft. Ob hier vielleicht ein Satyr, also ein Mischwesen aus dem Gefolge des Weingottes Bacchus dargestellt ist oder Apollo, der Heilgott und Gott der schönen Künste, ist unsicher.

Frührömische Glasgemme aus Neuss mit dem Bildnis eines jungen Mannes, vielleicht Apollo oder ein Satyr (Foto: Jürgen Vogel/LVR-Landesmuseum Bonn).
> Weiterlesen auf der Website des LVR-ABR
Oktober 2024
Termin - Sonntag, 06.10.2024 - Archäologietour Nordeifel
Am Sonntag, den 6. Oktober 2024, laden der Landschaftsverband Rheinland, die Nordeifel Tourismus GmbH und die Kommunen im Kreis Euskirchen zur 17. Archäologietour Nordeifel ein.
Zwischen 10.00 und 18.00 Uhr heißt man Interessierte an sechs Bodendenkmälern herzlich willkommen. Fachleute aus Archäologie, Paläontologie und Geschichte geben Einblicke in die Erdgeschichte und das Leben unserer Vorfahren. Der Eintritt ist frei. Man kann selbstständig anreisen und einzelne oder auch alle Stationen besuchen und an Führungen teilnehmen oder eine Busexkursion zu allen sechs Stationen im Voraus buchen. An den verschiedenen Stationen ist für Kinderprogramm und ein kulinarisches Angebot gesorgt.
> Weitere Informationen: Folder der Nordeifel-Tourismus GmbH
> Presseinformation des LVR-ABR vom 18.09.2024
Info - 01.10.2024 - SWR Aktuell
Knapp 3.000 Münzen lagen im Wald
Römischer Schatz im Westerwald gefunden
von Christoph Bröder
Ein Sondengänger hat bei Herschbach im Westerwald mit  seinem Metalldetektor einen römischen Münzschatz gefunden. Es ist der  größte Fund dieser Art in der Region.
Der Münzschatz wurde bereits im Februar dieses Jahres im Westerwald  entdeckt. Die Landesarchäologie hatte die Münzen in den letzten Monaten  jedoch zunächst untersucht und den Fund nicht bekannt gemacht. Die  Rhein-Zeitung hatte als erstes über den Fund berichtet.
Der materielle Wert ist laut Landesarchäologie eher gering. Es handele  sich um Bronzemünzen mit Silberüberzug. Das Silber sei aber kaum  erhalten. Die Einzelmünzen seien außerdem vielfach bekannt und ihr  Zustand insgesamt eher schlecht. Demgegenüber seien die Konservierungs-  und Restaurierungskosten relativ hoch.
> weiterlesen auf der Website des SWR
Juli 2024
Info - 16.07.2024 - SWR Kultur - Kunst & Ausstellung
Jahrhundertealte Brücken-Pfeiler entdeckt
Ahr-Flut spülte archäologische Sensation frei
Von Martin Gärtner
Archäologen sprechen von einer Sensation: Die Ahr-Flut  hat jahrhundertealte Überreste von Brücken freigelegt. Sie steckten  metertief im Flussbett und sind jetzt in Sinzig zu sehen.
Aufmerksame Helfer haben beim Aufräumen nach der Flut im Ahrtal vor  drei Jahren spektakuläre Funde gemacht: Die Ahr hatte jahrhundertealte  Holzpfeiler ehemaliger Brücken freigespült, die bis zur Flut metertief  im Kiesbett des Flusses gesteckt hatten. Archäologen haben die Überreste  begutachtet und zeigen sie jetzt in einer Ausstellung im Sinziger  Schloss.
Es war großes Glück, dass die historischen Holzpfeiler im Chaos aus  Autowracks, Gebäudetrümmern und anderem Müll überhaupt entdeckt wurden,  berichtet Archäologe Gabriel Heeren von der Generaldirektion Kulturelles  Erbe in Rheinland-Pfalz.
"Die Helfer haben die Baggerfahrer gebeten, die Pfähle nicht auf die  Mülllaster zu laden." In Ahrweiler, Heppingen und an mehreren Stellen in  Sinzig konnten alte Brückenpfeiler gerettet werden.
> weiterlesen auf der Website des SWR
Info - 03.07.2024 - SWR Kultur - Kunst & Ausstellung
True-Crime-Fall der Archäologie:
Wie die Himmelsscheibe von Nebra ins Museum kam
Von: Franziska Kiedaisch
Vor 25 Jahren entdecken zwei Sondengänger auf einem Hügel in  Sachsen-Anhalt die Himmelsscheibe von Nebra. Was folgt, ist eine  kriminalistische Schatzsuche mit abenteuerlichen Verstrickungen, in der  ein pensionierter Lehrer, eine geschichtsinteressierte Kneipenwirtin und  ein Landes-Archäologe die Hauptrollen spielen.
> weiterlesen auf der Website des SWR
Juni 2024
Info - 24.06.2024 - Rheinische Post - Xanten
Originalgetreuer Nachbau
Römisches Kriegsschiff auf Xantener Südsee unterwegs
In  der Spätantike sicherten die Römer mit Patrouillenbooten ihre Grenze zu  den Germanen. Der Archäologische Park Xanten (APX) hat eines dieser  Militärschiffe nachgebaut. Am Montag wurde es getauft, danach startete  es zu einer Testfahrt auf der Xantener Südsee.
Von Jürgen Kappel
> weiterlesen in RP Online (mit Bilderstrecke)
Termin: Samstag, 08.06.2024 - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Tag der Archäologie 2024
Am Samstag, den 8. Juni 2024, lädt das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland gemeinsam mit der Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier wieder zum Tag der Archäologie in seine Außenstelle Titz ein.
Von 10 bis 18 Uhr  werden spannende Ergebnisse der aktuellen Ausgrabungen und Forschungen  im rheinischen Braunkohlenrevier präsentiert sowie ein vielfältiges Mitmachprogramm für die ganze Familie geboten. Der Eintritt ist kostenfrei.
Das Highlight des Tags der Archäologie besteht in der Möglichkeit, eine  Ausgrabung im Vorfeld des Tagebaus Garzweiler zu besuchen.
Hier erklären  Archäolog*innen die Untersuchung eines römischen Gutshofs nördlich von Holzweiler.
Die Anfahrt zur Grabungsstelle ist ebenfalls kostenfrei und erfolgt mit einem Pendelbus. Eine Anreise mit privaten Fahrzeugen ist  hier aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
Info - Juni 2024 - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fund des Monats Juni 2024
Anbetungswürdig
Eine Venusstatuette aus Kerpen-Manheim
Im „Bochheimer Feld“ bei Kerpen-Manheim wurde im Vorfeld des Braunkohlentagebaus Hambach ein römisches Landgut (villa rustica) ausgegraben.
In der Verfüllung eines Brunnens der Villa fand sich eine Terrakotta-Statuette, deren Kopf und Füße fehlen. Die Statuette ist aufgrund ihrer Darstellungsweise und dem begleitenden Amorknaben als Venus, Göttin der Liebe, zu identifizieren. Sie ist – wie üblich – nackt dargestellt, nur um die Arme schmiegt sich ein Gewand. Als Schmuck trägt sie mehrere Armreife. Sie hält ein kranzartiges Attribut, der Amor ein rundes Objekt, vielleicht einen Apfel.
...
(Martin Grünewald)

Foto: Marcel Zanjani/LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
> Weiterlesen auf der Website des LVR-ABR
Mai 2024
Info - 14.05.2024 - DevonLive > News > Devon News > Dartmoor
Ancient burial chamber found on Dartmoor
Alte Grabkammer im Dartmoor gefunden
The exciting find could shed light on Devon's history
Der aufregende Fund könnte Licht auf Devons Geschichte werfen
Archaeologists at work on the Whitehorse Hill site (Image courtesy: Dartmoor National Park Authority)
Eine neu entdeckte Begräbniskammer aus der Bronzezeit auf Dartmoor hat bei Archäologen Aufregung ausgelöst und möglicherweise neue  Einblicke in Devons alte Geschichte bieten. Dieser Fund könnte mit der Bedeutung der Entdeckung von 2011 in Whitehorse Hill konkurrieren, wo die Überreste einer jungen Frau aus der Zeit um 1700 v.Chr. ausgegraben wurden.
Der vorherige Fund wurde weltweit für seine Enthüllungen über das Leben in der frühen Bronzezeit gefeiert, und es gibt große Hoffnungen, dass sich diese neueste Entdeckung als ebenso aufschlussreich erweisen wird.
Das wahre Alter und der Inhalt der Kammer, die auf etwa 4.000 Jahre geschätzt werden, wird ein Rätsel  bleiben, bis Experten eine gründliche Untersuchung durchführen können, bei der das Artefakt mit dem Hubschrauber aus dem Torf geborgen werden muss, berichtet DevonLive.
Die Dartmoor National Park Authority unterstützt die Ausgrabungsbemühungen, die 90.000 Dollar von ihren Reserven zur Verfügung gestellt haben. Das Mitglied Andrew Cooper drückte seine Unterstützung bei einem Treffen aus und sagte: "Es gibt keinen Gewinn ohne Schmerzen. Jetzt wissen wir, was Whitehorse Hill für Dartmoor getan hat, ich glaube nicht, dass wir eine andere Option haben. Wir könnten am Ende mit Torf auf unseren Gesichtern enden, weil es  nichts gibt, aber man weiß es nie, es sei denn, man versucht es."
Die Entdeckung eines neuen Kisten, einer alten Grabkammer, hat bei  Archäologen Aufregung ausgelöst, aber der genaue Ort bleibt ein Geheimnis, um ihn vor Störungen vor einer gründlichen Untersuchung zu  schützen. Die vorherige Entdeckung in Whitehorse Hill erregte weltweite  Aufmerksamkeit, mit einem YouTube-Video, das das Leben der Frau  darstellt, die im Rahmen von über 70.000 Aufrufen gefunden wurde.
> weiterlesen: im Original-Text: Link zum Artikel in DevonLive
April 2024
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Info - 26.04.2024 - SWR - SWR Aktuell
Antikes Töpferzentrum bei Herforst
Warum die Römer ein Industriegebiet in der Eifel angelegt haben
Von Christian Altmayer  
Archäologen haben in der Eifel ein großes römisches  Industriegebiet ausgegraben. Rätselhaft bleibt für die Forscher, warum  es die Töpfer dorthin zog. Doch es gibt neue Spuren.
Im Süden des Dorfes Herforst erstreckt sich ein Wald. Und er sieht  aus, als wäre dort nie etwas anderes gewesen. Dabei verbirgt sich unter  den Wurzeln der Bäume ein historischer Schatz.  Etwa 100 Jahre vor Christus haben die Römer hier in der Eifel ein  Industriegebiet angelegt. In 150 bis 200 Öfen haben Töpfer tonnenweise  Keramik gebrannt, die bis ins heutige Luxemburg, Belgien, das Saarland  und die Schweiz verkauft wurde.
Info - 25.04.2024 - Archäologie in Deutschland > AiD Magazin > Aktuelles
Gigant der römischen Götterwelt in Stuttgart-Bad Cannstatt gefunden
Seit Anfang des Jahres finden im Römerkastell an der Altenburger Steige in Stuttgart-Bad Cannstatt Ausgrabungen unter der fachlichen Begleitung des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart statt.  Archäologinnen und Archäologen untersuchen das Baufeld für die Erweiterung der städtischen Altenburgschule. In römischer Zeit stand dort von zirka 100 bis 150 nach Christus zunächst ein Kastell für eine Reitereinheit, dem bis um 260 nach Christus eine ausgedehnte  Zivilsiedlung folgte. Bei den Grabungen wurde nun eine als Gigant identifizierte Steinfigur aus der römischen Götterwelt gefunden, die sich mit Funden von vor über 100 Jahren in Verbindung bringen lässt.
Ein eher unscheinbarer, schlammverschmierter Sandstein hatte die Aufmerksamkeit eines Mitarbeiters der ausführenden Firma ArchaeoBW auf sich gezogen. Bei näherem Hinsehen und nach einer ersten Reinigung entpuppte sich der Fund als gut 30 Zentimeter große, kniende Figur mit menschlichem Kopf. Trotz der Verwitterung des Steins ist zu erkennen, wie ihre Arme seitlich auf  dem Oberkörper anliegen und die Hände auf Hüfte und Beinen ruhen. Letztere sind allerdings nicht menschlich geformt, sondern gehen in eine  Art Schlangenleib über.

Die Skulptur des neu gefundenen Giganten vereint mit dem bereits 1908 entdeckten Viergötterstein. Dieser befindet sich im Depot des  Landesmuseums Württemberg. Beide Steine waren einst Bestandteil einer  römischen Jupiter-Giganten-Säule (Foto: Landesmuseum Württemberg  Stuttgart/A. Fendt)
> weiterlesen: Link
Info - 22.04.2024 - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland - Presseinformation
Archäologie im Rheinland 2023 - Verscharrt, verehrt, versteckt
Neueste Forschungsergebnisse und herausragende Funde aus Archäologie und
Paläontologie des Jahres 2023
Bonn, 22. April 2024. Gedrechseltes aus Millionen Jahre altem Holz, ein verscharrter Toter im eisenzeitlichen Graben, ein stattlicher Palast auf dem Fürstenberg und eine bis heute verehrte Heilige: Viele spannende Funde und Befunde aus Archäologie und Paläontologie bietet der Rückblick auf das Jahr 2023 des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR).
Bereits zum 20. Mal tauschen sich die in der rheinischen Bodendenkmalpflege Tätigen über aktuelle Ausgrabungen, Forschungen und Funde auf der Jahrestagung des LVR-ABR im LVR-LandesMuseum Bonn (LVR-LMB) aus. Dort ist zudem im 1. Obergeschoss bis zum 28. April 2024 in der Ausstellung „Archäologie im Rheinland 2023“ eine Auswahl an besonderen Neufunden zu sehen.
> Bildergalerie mit einer Auswahl an Fotos aus der Ausstellung des LVR-Amts für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Info - 11.04.2024 - Tagesschau > Ausland > Europa > Pompeji
Ausgrabungen in Pompeji
Archäologen legen prächtigen Bankettsaal frei                 
In der antiken italienischen Stadt Pompeji haben  Archäologen einen prächtigen Bankettsaal ausgegraben. Die Wände sind mit  Fresken geschmückt, die Motive aus dem Trojanischen Krieg zeigen. Das sollte die Festgesellschaften wohl zu Gesprächen anregen.
Bei Ausgrabungen in der italienischen Ruinenstadt Pompeji haben  Archäologen einen prächtigen Bankettsaal freigelegt, der mit kunstvollen Fresken mythologischer Figuren aus Homers Trojanischem Krieg geschmückt  war. Wie die vom deutschen Archäologen Gabriel Zuchtriegel geleitete Ausgrabungsstätte bekannt gab, ist der Saal mit fünfzehn mal sechs Metern Fläche beeindruckend groß.
> weiterlesen, einschl. Video: Tagesschau
Info - April 2024 - LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland - Fund des Monats
Fund des Monats April 2024
Einblicke in den Alltag
Keramik aus eines ländlichen Niederadelssitz
Von Alfred Schuler
Im Vorfeld der Braunkohlengewinnung wurde im Dorfkern von Erkelenz Immerath, Tagebau Garzweiler, eine spätmittelalterliche Kleinburg ausgegraben. „Haus Immerath“ bestand aus einer Turmburg, die ein Wassergraben von der Vorburg trennte.
Im Wassergraben von „Haus Immerath“ fanden sich vor allem im Brückenbereich zahlreiche Funde (Foto: Alfred Schuler/LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland).
Im Wassergraben fand sich eine beachtliche Anzahl von Funden, darunter mehr als 5700 Bruchstücke zumeist stark zerscherbter Keramikgefäße. Diese geben einen Einblick in das typische Geschirrinventar eines Niederadelssitzes im Jülicher Land des 14. und 15. Jahrhunderts. Es ist einerseits schlichte Wirtschafts- und Haushaltskeramik wie sie in jener Zeit weit verbreitet war, so z. B. sog. Elmpter Irdenware sowie Schank- und Trinkkrüge, Becher und Trinkschalen aus Steinzeug Langerweher Art und aus Siegburger/Brühler Produktion.
Trinkgeschirr aus Siegburger/Brühler  Steinzeug aus „Haus Immerath“ aus dem 14. bis in die Mitte des 15.  Jahrhunderts (Foto: Marcel Zanjani/LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im  Rheinland).
Andererseits jedoch deuten einige hochwertigere Stücke  den gehobenen Hausstand der Bewohner an, so z. B. Siegburger  Trichterhalskrüge mit Zierauflagen, darunter einer mit dem Wappen der  Familie von Merode-Vlatten, die in Immerath Grundbesitz besaß. Des  Weiteren zählen frühe glasierte Irdenwaren sowie insbesondere auch  kleine, außen glasierte Spielzeuggefäße zur Ausstattung des niederen  Landadels. Zudem sind mindesten vier irdene Pilgerhörner der  Aachenwallfahrt belegt, die in ländlichem Umfeld auffallend häufig in  Fundinventaren von Burgen vorkommen.
Der im späten 13. Jahrhundert  entweder neu errichtete oder zumindest grundlegend umgestaltete  Niederadelssitz „Haus Immerath“ muss schließlich kurz vor 1500  aufgegeben worden sein. Dies legen literarische und archäologische  Quellen nahe. Zuletzt war der Stammsitz der Herren von Immerath in  Besitz derer von Lievendal. Letztere traten wahrscheinlich die Erbfolge  an, nachdem das Rittergeschlecht derer von Immerath um 1400 ausgestorben  war.
> Eine Übersicht zu weiteren Funden (Link zum LVR-ABR)
März 2024
Info - 27.03.2024 - General- Anzeiger > Region > Köln & Rheinland
Unterirdisches Museum in Köln
Abstieg ins Totenreich - Ein Grab wie bei Indiana Jones
Köln · Ein  weltweit einzigartiges Museum ist entstanden: Wer in Köln in die Tiefe  geht, kann dort eine perfekt erhaltene römische Grabanlage entdecken.  Magisch. Mystisch. Und voller Überraschungen - ganz wie bei Indiana  Jones.
> weiterlesen: Pressebericht
Bilder So sieht es im unterirdischen Museum in Köln aus: > Bildergalerie
Info - 21.03.2024 - WDR > Nachrichten
Reste einer römischen Festung in Aachen gefunden
Bei Bauarbeiten in der Pontstraße sind Archäologen auf Überreste einer Festung aus der späten Römerzeit gestoßen.
Von Pierre Dyckmans
Wenn in der Aachener Innenstadt die Bagger anrücken, kann man fast immer  davon ausgehen, dass Bauarbeiter auf Spuren des archäologischen Erbes  der Stadt stoßen. Kelten, Römer oder Karolinger - immer wieder werden  Relikte verschiedenster Epochen zutage befördert. So auch bei  Bauarbeiten für den Netzausbau in der Pontstraße. Dort fanden  Archäologen jetzt Überreste einer Festung aus der späten Römerzeit.
> weiterlesen, sehen & hören: Link zu WDR Studios NRW
Info - 12.03.2024 - Radio SAW
Sensationsfund in Quedlinburg
Über 1.000 Jahre altes Taufbecken entdeckt
Über Sachsen-Anhalt kann man vieles sagen, aber nicht, dass es keine  Geschichte hat. Das zeigten zuletzt archäologische Funde auf dem  Intel-Gelände.
Und schon gibt’s wieder eine Ausgrabung, dieses Mal in der Stiftskirche der Welterbestadt Quedlinburg.
Wer auf Geschichte steht, ist hier richtig.
... Wieder ein Stück Geschichte in Sachsen-Anhalt
Draußen  schrillen die Geräusche von Hämmern und Bohrern vom Stiftsberg, während  drinnen, im kühlen, halb unterirdischen Gewölbe der Kirche nur  geflüstert wird.
Hier ist beim Verlegen neuer Kabel nur wenige  Zentimeter unter dem Boden ein kleeblattförmiges Taufbecken aufgetaucht.  Die Archäologen vermuten, dass es das älteste seiner Art nördlich der  Alpen ist, über 1000 Jahre alt.
... Vom Taufbecken zum Reliquienschacht
Es könnte also sein, dass berühmte Töchter historisch relevanter Ottos  hier getauft wurden. Zum Beispiel Mathilde, die Tochter von König Otto  dem Großen oder Adelheid, die Tochter von Kaiser Otto dem Zweiten.
Das  Landesamt für Denkmalpflege erhofft sich von dem Fund jetzt neue  Erkenntnisse über die Zeit, in der die Frauen hier gelebt haben.
Später  wurde an der Stelle des Taufbeckens ein Reliquienschacht eingelassen,  in dem wertvolle Gegenstände aufbewahrt wurden, der war aber leer.  Ebenso wie das Grab, durch das das Taufbecken später zerstört wurde. Wer  hier begraben war, ist unklar.
> weiterlesen & Fotos: Link zu Radio SAW
Februar 2024
Termin - Rimburg gräbt! Zwei Länder, eine römische Geschichte
Ein besonderes, grenzübergreifendes Archäologieprojekt
In Landgraaf-Rimburg und Übach-Palenberg-Rimburg wird am 25. und 26. Mai 2024 ein besonderes, die Grenzen übergreifendes Bürger*innenbeteiligungsprojekt durchgeführt. Deutsche und niederländische Einwohner*innen werden gemeinsam ihre Vergangenheit erforschen. An der Grenze, auf beiden Seiten der Wurm, liegt eine römische Siedlung (vicus) unter dem heutigen Bodenniveau verborgen. Der vicus
liegt zudem an einer alten Römerstraße, der Via Belgica. Die Überreste sind von so großem Wert, dass sie sowohl auf niederländischer als auch auf deutscher Seite als archäologisches Bodendenkmal geschützt werden.
Vortrag
Im Vorfeld der Veranstaltung im Mai findet bereits am 22. Februar um 19 Uhr ein Vortrag von Dr. Petra Tutlies, Leiterin der Außenstelle Nideggen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland statt.
Thema: Archäologische Spuren zur römischen Zeit an Rur, Wurm und Schwalm – Bodendenkmalpflege im Kreis Heinsberg
Ort: Carolus-Magnus-Centrum für Umwellttechnologie Übach-Palenberg GmbH, Carlstraße 50, 52531 Übach-Palenberg
Termin - 17.02.2024 - Neues auf der Website > Museen und Ausstellungen
Besuch der Schaurestaurierung im LVR-LandesMuseum Bonn am 06.02.2024
Im Jahr 1904 stießen Arbeiter im Bereich des ehemaligen römischen Legionslagers in Bonn auf einen Sensationsfund: ein nahezu vollständig erhaltenes Bodenmosaik – eine Rarität in einem Militärlager nördlich der  Alpen. 40 Jahre lang im Bonner Provinzialmuseum ausgestellt, wurde es im Dezember 1944 von einer Fliegerbombe zerstört.
Eine Restauratorin des LVR-LandesMuseums Bonn führte in die temporäre Mosaikwerkstatt im Museum und gab einen spannenden Einblick in die Arbeit am römischen „Medusen-Mosaik“.
> Lesen und sehen Sie mehr in einer Bildergalerie: > "Museen und Ausstellungen"

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